Anmerkungen zum Werk der Malerin Axi Hohenstein
* Aufgabe der Kunst * ist nicht die Erlösung von der Welt, * sondern in ihr * Georg Lukács

Die in München lebende und wirkende Künstlerin Axi Hohenstein hat ihre erfolgreiche Laufbahn als selbständige Designerin für internationale Firmen aufgegeben, um sich gänzlich der Malerei zu widmen. Bereits in wenigen Jahren ist ein beeindruckend viel-fältiges Oeuvre entstanden, das den Menschen, das Spektrum der zwischenmensch-lichen Beziehungen und das Individuum in seinem Bezug zur Gesellschaft - und in dieser seiner Bedingtheit - zum bestimmenden Thema wählt.
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Als grandioses Ziel ihres Schaffens schwebt Axi Hohenstein ein auf die Leinwand gebannter Zyklus

Menschliche Komödie vor. Mit spielerischer technischer Meisterschaft bezwingt sie die Grundmotive unseres Seins und erzeugt eine unverwechselbare Aura, ohne je ins Ge-fällige abzugleiten oder sich den Trends der Zeit bequem zu fügen. Die psychologische Durchdringung der dargestellten Individuen und die sensitive Zuordnung in das spezifische Milieu bedürfen keiner kunst-historischen Anleihen. Der Stimmungsgehalt, den die Bilder der Malerin atmen, läßt die Spiel- und Bandbreite Hohensteinscher Ironie nuanciert hindurchschimmern und findet in der feingestuften Farbpalette ihre Entsprechung. Bei allem analytisch-kritischen Vermögen bleibt die Malerin ihrer humanen Warte treu. Das übergeordnete Motiv der Versöhnlichkeit scheint fast allgegen-wärtig. Schließlich adelt das Lebenselixier profunden Humors ein Werk, das weder in der Schilderung der elementaren Anfechtungen des modernen Menschen verharrt noch in sinnbetörenden Ästhetizismus flüchtet, sondern in ein philosophisches Reich begleitet - : die Sphäre der heiter-besinnlichen Schau.

Johannes Riesemann
Dozent der FW München